Alte Heilanstalten

Alte Heilanstalten sind Orte mit gewissem Gruselfaktor. Man hat sofort die Bilder aus den Beschreibungen dieser Zeit vor Augen und ist froh in einer Zeit zu leben, in der die Medizin so weit fortgeschritten ist, dass man nicht mehr wochen- oder monatelang in einer solchen Anstalt ohne Antibiotika wegen Tuberkulose behandelt werden muss - auch wenn die Umgebung rund um Berlin mit den Kiefernwäldern sehr schön war und noch immer ist.

Grabowsee

Die Anlage wurde 1896 als Lungenheilanstalt vom Volksheilstätten-Verein beim Roten Kreuz erbaut. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Heilstätte von der Landesversicherungsanstalt Brandenburg übernommen. Die Tuberkulose-Kliniken sollten Kranken aus der Arbeiterschicht einen Genesungsaufenthalt in Brandenburgs Kiefernwäldern ermöglichen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude von den Sowjetischen Streitkräften bis 1995 als Militärkrankenhaus genutzt. Deshalb sieht man auf den folgenden Bildern noch russische Inschriften. (März 2017)


Beelitz Heilstätten

Leider sind die interessanten Beelitz Heilstätten (durch Vandalismus) so zerstört und verfallen, dass von ihrer ursprünglichen Bestimmung nicht mehr viel erkennbar ist. Wäre mehr erhalten und auch noch dieser oder jene Gegenstand vorhanden, könnte man sich wirklich ein gutes Bild davon machen, was es bedeutet hat, in früheren Zeiten in einem Sanatorium behandelt zu werden. Eine Ahnung von früher einzufangen  war deshalb hier ausgesprochen schwierig.
1902 wurden die Heilstätten mit 600 Betten eröffnet. Aber das reichte aufgrund der Vielzahl an Lungenkranken bald nicht mehr aus, so dass die Heilstätten sukzessive erweitert wurden - bis sie wie eine kleine Stadt für sich waren, mit eigener Bäckerei, Wäscherei, Fleischerei u.a. Nach dem Ende der wechselvollen Geschichte der Heilstätten und des zweiten Weltkrieges nutzten die Russen auch diese Institution teilweise als Militärlazarett.
Im Internet finden sich gerade hierzu umfangreiche Informationen.
Nach und nach werden die alten Gebäude von Investoren gekauft und zu Wohneinheiten saniert so dass die denkmalwürdige Architektur erhalten bleibt. (April 2018)

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