Naturreservate

Wir besuchten verschiedene Naturreservate, hatten aber Mühe, etwas zu entdecken. Auch in dieser wasserreichen Gegend sind die Folgen des Klimawandels deutlich erkennbar. Wasserflächen waren stark ausgetrocknet bzw. zurückgegangen und demzufolge konnten sich kaum Vögel dort aufhalten. Die Bedingungen waren nicht einfach: noch sehr kühl, der Mistral tobte an mehreren Tagen, die Lichtverhältnisse waren nicht die besten - man muss das Beste daraus machen, was man vor Ort vorfindet.

Les Marais du Vigueirat

Unsere erste Station war das Reservat Marais du Vigueirat, ca. 35 km südlich von Arles. Es gibt einen frei zugänglichen Teil und einen, der nur mit einer Führung betreten werden darf. 

Der Höhepunkt war für uns ein Häherkuckuck, der leider etwas weit weg war. Ansonsten gab es eher Stiere, Wildschweine und Pferde zu sehen. Und als einen weiteren Höhepunkt einen Laubfrosch, der sich an Halmen festklammerte. Erst beim genaueren Betrachten der Fotos zuhause entdeckten wir, dass wir zudem einen Nachtreiher im Flug erwischt hatten.


La Crau

Die Crau ist eine Steinsteppe, die durch Ablagerung von Sedimenten der Durance entstanden ist. 

Dieses besonders sensible Gebiet darf nicht ohne Genehmigung betreten werden. Man muss vorher im Ecomusée Saint Martin-de-Crau eine Lizenz erwerben, die ein zweitägiges Betreten des Rundweges in der Crau erlaubt. Wir mussten ein wenig suchen, bis wir den schmalen Weg fanden, der zu dieser trockenen, steppenartigen Landschaft führt. Kurz vor dem Parkplatz kamen wir an einer Sumpfwiese vorbei, auf der sich eine ganze Bande Kuhreiher und Schwarzkopfmöwen niedergelassen hatte. Auch Dohlen, Ibisse und Grünschenkel waren mit von der Partie.

Obwohl die Crau für seltene Vogelarten wie den z. B. Triel, den Schlangenadler, Häherkuckuck, Zwergtrappe, Spiessflughuhn, Kalanderlerche bekannt ist, ist es äußerst schwierig, diese Tiere in der Steppe auszumachen. Das ist eine Gegend für Spezialisten mit Spektiv. Wir sahen leider in dieser kargen Landschaft nichts.  Wir verbrachten einen ganzen Nachmittag und den darauffolgenden Morgen dort, ohne einen Vogel vor die Kamera zu bekommen. So bleiben die Landschaftsaufnahmen, um einen Eindruck von dem Gebiet zu vermitteln.


Naturschutzzentrum La Capelière

Das kleine Naturschutzzentrum liegt am Etang de Vaccarès. Eine schmale, holprige Straße führt am Etang entlang, auf der man nur ganz langsam fahren kann. Zwischendurch gibt es Ausblicke auf See und Tierwelt.

Im Reservat führt ein Rundweg durch verschiedene, typische Vegetationszonen der Camargue: Auwald, Sumpf, Teiche, Salzsteppe, Röhricht. Er führt an verschiedenen Beobachtungshütten vorbei. Wahrscheinlich würde man Vögel sehen können, aber als wir da waren blies der Mistral so stark, dass sich kaum ein Vogel dort aufhalten wollte. Eine Nachtigall tirilierte direkt über uns, ließ sich aber im Baum, der noch nicht voll belaubt war, dennoch nicht ausmachen. 


L' ètang de Fangassier

Der Etang de Fangassier in der Nähe von Saline-de-Giraud soll das größte Brutgebiet der Flamingos in Frankreich sein. Aber als wir kamen, waren nicht viele Flamingos zu sehen und von Brutgeschäft noch keine Spur. Vielleicht war es im April noch zu kalt dafür. Außerdem erschien uns der Wasserstand sehr niedrig. Es sah aus, als ob auch in den Etangs bereits Wassermangel herrscht. Manche sahen ausgetrocknet aus. Zudem tobte der Mistral immer noch so sehr, dass wir uns kaum draußen aufhalten konnten. Immerhin entdeckten wir einen Rotschenkel und ein Silberreiher beim Fischfang beschäftigte uns auch eine Zeitlang.

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